Scott Genius 700 LT tuned im Test: Was für Scott das Spark 900 SL im Segment der XC-Bikes darstellt, wird im „Long-Travel-Bereich“ durch das „Genius LT tuned“ verkörpert: ein absolutes High-End-Gerät, perfektioniert auf effizientestes Trail-Riding im Groben. Vergangenes Jahr erblickte das „Genius 700 LT tuned“ das Licht der Welt. Obwohl es weniger Federweg als sein Vorgänger bietet, soll es für weitaus härtere Einsätze gemacht sein. Im Herbst vergangenen Jahres hatten wir das 12,4 kg leichte Enduro im Test – das Ergebnis: Es war gar nicht mal so gut wie erhofft. Kleinigkeiten trübten den Gesamteindruck des 6.499 Euro teuren Edel-Enduros und sorgten für Ernüchterung bei den Testern. Nun präsentiert Scott das 2015er Modell des „Genius 700 LT tuned“ – die Kinderkrankheiten des Vorgängers möchte man eliminiert haben. Wir haben einen Blick auf die Neuerungen des nächstjährigen „Genius 700 LT tuned“ geworfen. 

Als Scott im Rahmen des Press Camps in Davos auf das nächstjährige „Scott Genius LT tuned“ zu sprechen kam, wurde ich hellhörig, waren meine Kollegen vom Vorgänger doch nicht völlig begeistert. In der Präsentation räumten Entwickler und Product-Manager Fehlentscheidungen in Sachen Ausstattung am aktuellen Modell ein, vor allem in Bezug auf die Gabel. Die verbaute 34 sei dem Bike nicht gewachsen gewesen und habe die Gesamtperformance aufgrund bekannter Probleme (hier unser Test der 34 CTD) heruntergezogen.

Durch ihre teilweise unsensible Performance habe die Gabel viele Schläge, welche sie selbst nicht verarbeiten konnte, an den Hinterbau weitergegeben, der dadurch in bestimmten Fahrsituationen überfordert gewesen sein soll, so die Erklärung der Scott-Entwickler. Für 2015 würde man daher auf die jüngst vorgestellte 36 aus dem Hause Fox setzen. Zudem habe man den Aufbau des Dämpfers grundlegend überarbeitet, wodurch das neue „Genius LT tuned“ nun endlich dem gewachsen sei, für was es gemacht wurde. Wir stellten die Aussagen von Scott auf den Trails rund um Davos auf die Probe. Mehr dazu weiter unten in diesem Artikel.

Scott Genius LT 700 tuned - Modell 2015
# Scott Genius LT 700 tuned – Modell 2015 – Die 2015er Genius LT-Reihe erhält eine Menge kleiner, aber durchaus sinnvoller Modifikationen.

Scott Genius LT tuned 2015 – was ist neu?

Mit „Scott Genius LT tuned“ möchte Scott eine echte Enduro-Waffe im Programm haben. Erhältlich als 29″ und 27,5″ soll die „LT tuned“-Version des Genius auch in richtig grobem Gelände souveräne Fahreigenschaften bieten, und das unter anderem dank 170 mm Federweg an Front und Heck. Dennoch soll das Bike, wie es sich laut Scott für ein echtes Enduro gehört, auch bergauf sportlich spritzig vorankommen. Das sei der „TwinLoc“-Technologie zu verdanken, die in Dämpfer und Gabel zu finden ist. Über den „TwinLoc“-Hebel am Lenker lässt sich das Fahrwerk in drei unterschiedliche Modi schalten: Descend, Traction und Lock Out (mehr zur Funktion von „TwinLoc“ hier).

Während die drei Modi in der Gabel über die Druckstufe geregelt werden, kommt am Dämpfer zusätzlich eine Veränderung des Luftkammervolumens hinzu. Im offenen „Descend“-Mode wird eine zusätzliche Luftkammer freigegeben, wodurch der Dämpfer dank einer veränderten Federkennlinie nicht nur feiner ansprechen soll, sondern eben auch mehr Hub zur Verfügung stellen kann. Im „Traction“-Mode bietet das Bike ein strafferes SetUp und lediglich 110 mm Federweg, wodurch sich unter anderem der SAG reduziert und damit eine Geometrieveränderung zugunsten des Uphill-Verhaltens erzielt wird.

Da die Dämpfer-Performance des aktuellen Modells vor allem unter aggressivem Einsatz nicht optimal war, wurde das Dämpfer-Tune in Richtung sportlich aggressivem Einsatz angepasst. Der Dämpfer soll nun höher im Federweg stehen, sich schneller von Schlägen erholen und nur so viel Federweg freigeben wie absolut nötig. In der Theorie hat das eine bessere Traktion und damit auch ein kontrollierteres Fahren zur Folge.

Neues Tune
# Neues Tune – Der Fox NUDE CTD Dämpfer mit Scott „TwinLoc“-Technologie erhält für 2015 ein komplett neues Tune – das soll vor allem dem Ansprechverhalten sowie der Druckstufen-Dämpfung zu gute kommen.
Neues Tune für bessere Abfahrtsperformance
# Neues Tune für bessere Abfahrtsperformance

Um dem Dämpfer einen angemessenen Partner zur Seite zu stellen, stattet Scott das „Genius LT tuned“ ab 2015 mit einer Fox 36 aus, welche anstatt der RC2-Kartusche mit Scotts „TwinLoc“-Technologie bestückt ist und 170 mm Federweg bietet. Da die Gabel jedoch knapp sieben Millimeter tiefer baut als die 34, musste eine Lösung her, um die damit einhergehende Geometrieveränderung auszugleichen. Die Lösung: Außen liegende Lagerschalen. Wer sein „Genius LT tuned“ überwiegend auf flowigen Single Trails bewegt, der kann das Bike wie ausgeliefert mit einem Zero Stack-Steuersatz fahren, was in Kombination mit der tieferen Gabel einen ca. 0,4° steileren Lenkwinkel, einen etwas längeren Reach und ein tieferes Tretlager mit sich bringt.

Wer jedoch keine Geometrieveränderung wünscht, der sollte die mitgelieferte außen liegende untere Lagerschale einbauen, welche die Differenz der kürzeren Gabel ausgleicht. Für alle die es sogar noch ein wenig aggressiver mögen bietet Scott erstmals einen winkelverändernden Steuersatz von Syncros an, welcher den Lenkwinkel um 0,7° verändert und ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist.

Lenkwinkelanpassung
# Lenkwinkelanpassung – Da die neue 36 knapp sieben Millimeter niedriger baut als die 34 im aktuellen „Scott Genius LT tuned“, verbaut Scott im kommenden Jahr außen liegende Lagerschalen, um die Differenz auszugleichen. Wem der Lenkwinkel dennoch noch zu steil ist, der bekommt die Lagerschalen auch mit exzentrischen Lagersitzen als 0,7°-Angle Set.

Weitere Neuerungen am „Scott Genius LT tuned“ sind die Kettenführung, welche die Kette des 1×11-Antriebs neuerdings nur noch oben führt sowie die eine Kombihalterung für den „TwinLoc“-Hebel. Um Platz an der Lenkzentrale zu sparen, dient der „TwinLoc“-Hebel neuerdings gleichzeitig als Klemmring des Lock-On-Griffs. Eine saubere und clevere Lösung, die mehr Freiraum zur Einstellung der Brems- und Variostützen-Hebel ermöglicht. Die Krone wird dem Gesamtpaket durch das Gewicht aufgesetzt: Das Komplett-Bike auf Basis des 2,450 Gramm leichten Rahmens (inkl. Dämpfer) bringt beachtliche 12,2 kg (bei Größe M) auf die Waage.

Neu: Die Twin-Lock-Lever-Befestigung am Lenkergriff
# Neu: Die Twin-Lock-Lever-Befestigung am Lenkergriff – Griffschelle und Hebel-Befestigung in einem: Um Platz zu sparen nutzt Scott die Schelle des Lock-On-Griffs auch als Bestigung des Twin-Lock-Levers.
Ideale Position
# Ideale Position – Die Position des Twin-Lock-Levers ist gut zu erreichen und steht den anderen Hebeln nicht im Weg.

Eigene Kettenführung von Scott
# Eigene Kettenführung von Scott – Vergangenes Jahr präsentierte Scott eine untere Führung, welche an der Kettenstrebe angebracht war – auf diese verzichtet man zukünftig zugunsten einer oberen Führung.

Klein, leicht und hält die Kette wo sie hingehört.
# Klein, leicht und hält die Kette wo sie hingehört.
Kettenführung oder Umwerfer - beides ist möglich.
# Kettenführung oder Umwerfer – beides ist möglich.

Scott Genius LT – Kurz und knapp:

  • neues Tune im NUDE-Dämpfer
  • Fox 36 Float mit TwinLoc-Technologie, 170 mm Federweg
  • winkelverändernder Syncros Steuersatz optional (im Lieferumfang enthalten)
  • neue Single-Ring-Kettenführung
  • TwinLoc-Hebel-Kombihalterung an Lock-On-Schelle

An der Front thront eine Fox 36 Float mit Scott "Twin Lock"-Technologie und 170 mm Federweg.
# An der Front thront eine Fox 36 Float mit Scott „Twin Lock“-Technologie und 170 mm Federweg.

Twin-Lock-Steuerung vom Lenker aus.
# Twin-Lock-Steuerung vom Lenker aus.
Syncros Laufräder runden das Komplettpaket ab
# Syncros Laufräder runden das Komplettpaket ab

Im Test: Scott Genius LT

Aufsitzen und ab die Post! Zwar vermag man als Tester nach jahrelanger Erfahrung und unzähligen getesteten Bikes ein Rad oft schon anhand der Theorie einschätzen zu können, doch letzten Endes entscheidet immer der Praxistest über die Einschätzung der Vor- und Nachteile. Und manchmal kommt es dabei zu echten Überraschungen: So auch beim „Scott Genius 700 LT tuned“, dessen diesjähriges Vorgängermodell im Test meiner Kollegen nicht gerade eine Glanzleistung ablieferte.

Flatbar und 60-mm-Vorbau: Für´s Grobe nicht die erste Wahl.Einen dicken Pluspunkt erntet das „Genius LT 700 tuned“ bereits beim ersten Aufsitzen. Mit meinen 1,81 m Körpergrößen (Schrittlänge: 88 cm // Armlänge: 62 cm) fühle ich mich pudelwohl auf dem sportlich gestreckten Bike. Die Sitzposition passt und das Lot, angesetzt vor meiner Kniescheibe, verläuft geradezu ideal durch die Pedalachse (bei waagrechter Kurbelstellung). Einzig der Flatbar sitzt in Kombination mit dem 60 mm langen Vorbau etwas zu tief – was in der Ebene mit einer sportlich gestreckten Sitzposition kein Problem darstellt, im Gelände jedoch nicht so ideal ist. Zwei Spacer unter dem Vorbau sollen es richten, so meine Hoffnung.

Erster Anlauf

Für die erste Ausfahrt wählen wir einen abwechslungsreichen Singetrail, der sich vor alpiner Kulisse im oberen Teil schmal an einer Hangkante auf und ab schlängelt. Zwar hat der Trail zu Beginn kaum steile Ab- und Auffahrten, doch ist der Untergrund gespickt mit dicken Steinen und verlangt vom Fahrer höchste Präzision, um zügig voranzukommen. Mit ausgefahrener Variostütze und eingeschaltetem „Traction Mode“ (mittlere Stellung) pedaliert es sich zügig und vor allem komfortabel dahin – ob im Stehen oder im Sitzen. Der Hinterbau reagiert trotz Plattformmodus feinfühlig, gibt aber nie mehr Federweg als nötig frei – ideal, um auf einem mit Steinen und Felsen durchsetzten Trail effektiv vorwärtszukommen.

Auf flowigen Trails ist das Bike die Macht.
# Auf flowigen Trails ist das Genius LT tuned die Macht. – Bild: Markus Greber/Scott

Kurz darauf mündet der Trail in seine eigentliche Abfahrt. Es wird steiler und Spitzkehren dominieren die Richtungswechsel. Nun präsentiert sich das Bike in einem andern Licht. Zwar gibt der Hinterbau im offenen „Descend“-Mode etwas mehr Federweg frei, was den Lenkwinkel etwas flacher und das Bike somit laufruhiger macht, doch irgendwie fühle ich mich nicht so richtig wohl. Die Kombination aus langem Vorbau, Flatbar und einem nicht so passenden Gabel-Setup (zu liniear, kaum Low-Speed-Druckstufe) lassen die Front permanent wegsacken. In Spitzkehren zieht mich der weite Einlenkradius des 60-mm-Vorbaus zudem weit über die Front, was das Wegsacken der Gabel nochmals verstärkt. So macht das Ganze keinen Spaß.

Zweiter Anlauf

Zurück im Basislager wird kurzerhand die Lenkzentrale umgebaut. Flatbar und 60-mm-Vorbau weichen einem 20-mm-Riserbar kombiniert mit einem 35 mm kurzem Vorbau. Zudem verpasse ich der Gabelluftkammer zwei weitere Volumenspacer (ein Spacer serienmäßig). Low- und High-Speed-Druckstufe lassen sich aufgrund des „TwinLoc“-Systems leider nicht extern einstellen. Also auf ein Neues. Siehe da – der Plan geht auf. Dank des steilen Sitzwinkels ist man auch in anspruchsvollen Uphills weder auf einen langen Vorbau noch auf einen tiefen Lenker angewiesen. Dank langem Hinterbau und besagtem Sitzwinkel steigt das Vorderrad trotz aufrechter Sitzposition kein bisschen. Auch in der Abfahrt zahlt sich der Umbau aus: Die Hebelkraft des langen Hinterbaus sorgt für viel Druck am Vorderrad. Ein langer Vorbau ist also nicht nötig, um die Position des Fahrers (Gewichtsverlagerung) zugunsten der Traktion am Vorderrad nach vorne zu ziehen. Dank kurzem Vorbau und einer ausbalancierten Radlastverteilung stehe ich entspannt zentral über dem Rad – so soll es sein.

Auch wenn es gröber zur Sache geht vermittelt das Genius Sicherheit.
# Auch wenn es gröber zur Sache geht vermittelt das Genius Sicherheit. – Bild: Markus Greber/Scott
Macht Laune!
# Macht Laune! – Bild: Markus Greber/Scott

Feinfühlig und dennoch sportlich straff: der Dämpfer am Scott Genius LT tuned.Steilstufen, Spitzkehren und allerlei andere Hindernisse verlieren plötzlich ihren Schrecken. Ich fühle mich bestens aufgehoben auf dem Genius und spüre, wie das Bike präzise meinen Lenkbewegungen folgt. Nach diesem Aha-Erlebnis nehmen wir einen anderen, deutlich raueren und schnelleren Trail in Angriff. Der Hinterbau arbeitet gerade zu spitze, spricht gut an, ist aber straff genug um gutes Feedback vom Untergrund zu geben. Zudem gibt er immer nur so viel Federweg frei wie nötig, bietet in Kurven guten Gegendruck dank einer gesunden Portion Progression und hält dank einer schnellen Federwegsrückgewinnung stets Kontakt zwischen Hinterrad und Untergrund. Genau so soll ein Enduro-Hinterbau arbeiten. Sobald es flacher wird, schalte ich in den Traction-Mode, der ebenfalls satt arbeitet, aber etwas straffer und somit effizienter bei Sprints ausfällt.

Einzig die Front macht mir bei harten Schlägen sowie in High-Speed-Sektion erneut zu schaffen. Zum einen gibt mir die Gabel erneut zu viel Federweg frei, zum anderen kommt mir der Lenkwinkel etwas zu steil vor, was sich durch leichte Nervosität bei hohen Geschwindigkeiten bemerkbar macht. Erneut geht es zurück ins Basislager und zum zweiten Mal wird die Front zerlegt. Wir wechseln den Steuersatz und verpassen dem Bike die von Scott mitgelieferten Syncros Angle-Set-Lagerschalen. Der Lenkwinkel wandert von 66,3° (flache Einstellung am Hinterbau mit außen liegender Lagerschale) auf 65,6° Grad. Zudem verpasse ich der Gabel rund 10 psi mehr Luftdruck.

Auch High-Speed-Passage steckt das Bike gut weg.
# Auch High-Speed-Passage steckt das Bike gut weg. – Bild: Markus Greber/Scott

Dritter Anlauf

Zum zweiten Mal nehmen wir oben beschriebene Abfahrt ins Visier: es läuft! Endlich rennt der Hobel so, wie ich es mir wünsche. Doch ein Wermutstropfen bleibt bestehen: Zwar sackt die Gabel nicht mehr ganz so stark weg wie noch beim Run zuvor, doch ist sie aufgrund des höheren Luftdrucks auch lang nicht mehr so komfortabel. Im Vergleich zum Serienmodell der „Fox 36 Float RC2“ mit extern einstellbarer Low- und High-Speed-Druckstufe zieht das „Twin-Lock“-Sondermodell im „Genius LT“ klar den Kürzeren. Zwar ist die Gabel überaus komfortabel und dürfte auf weniger harten Strecken (wie beispielsweise zahlreiche deutsche Mittelgebirgs und Voralpen-Trails) in Verbindung mit einer gemäßigten Gangart beste Dienste verrichten, doch wer es gerne laufen lässt und von seiner Enduro-Gabel die Performance einer DH-Gabel erwartet, der dürfte vom Sondermodell im Genius LT enttäuscht werden. Was hilft ist lediglich ein Tausch des Innenlebens – „TwinLoc“ gegen „RC2“-Kartusche.

Ganze 440 mm messen die Kettenstreben und dennoch fühlt sich das Bike sehr agil an.
# Ganze 440 mm messen die Kettenstreben und dennoch fühlt sich das Bike sehr agil an. – Bild: Markus Greber/Scott
Verspielt und agil lässt sich das leichte Genius LT tuned über den Trail manövrieren.
# Verspielt und agil lässt sich das leichte Genius LT tuned über den Trail manövrieren. – Bild: Markus Greber/Scott

Lässt man das „Meckern auf hohem Niveau“ einmal außen vor, so bleibt festzuhalten, dass das Scott überraschend viele Fahrsituationen gekonnt meistert. Es zeigt sich vortriebsstark in der Ebene sowie bergauf, vermittelt mit der richtigen Lenkzentrale viel Sicherheit und lässt sich bergab nicht nur agil, sondern in der entsprechenden Einstellung (tief und flach plus Angle-Set) auch richtig scheuchen – ganz wie es sich für ein abfahrtsorientiertes Enduro gehört. Überrascht war ich, wie leicht sich das Bike auf´s Hinterrad ziehen lässt – ob in Standardsitution wie beim Manual oder dem Wheelie, aber auch an Absätzen die über das Hinterrad abgerollt werden müssen. Nach meiner anfänglichen Unkenntnis über die Hinterbaulänge war ich diesbezüglich doch sehr überrascht, als ich einen Blick aufs Datenblatt warf und dort von 440 mm Länge las.

Felskanten verlieren ihren Schrecken.
# Felskanten verlieren ihren Schrecken. – Bild: Markus Greber/Scott
Geometrieverstellung via Flip-Chip
# Geometrieverstellung via Flip-Chip

Es scheint als hätten die Ingenieure ihre Hausaufgaben gemacht, denn das „Genius LT 700 tuned“ 2015 ist im Vergleich zum Vorgänger erheblich besser. Kleinigkeiten haben manchmal eben doch eine große Wirkung.

Fazit zum Scott Genius 700 LT tuned

Nur wenige Enduro-Bikes decken so gekonnt einen dermaßen großen Einsatzbereich ab wie das „Genius 700 LT tuned“. Dank Flip-Chip und mitgeliefertem Angle-Set lässt sich das Bike von agil und handlich bis hin zu laufruhig und sportlich modifizieren. Die „TwinLoc“-Funktion verrichtet am Hinterbau erstklassige Arbeit, kann in der Gabel jedoch nicht mithalten. Einzig der verhältnismäßig große Performance-Unterschied zwischen Gabel und Dämpfer lässt das „Genius LT tuned“ nicht ganz so glanzvoll abschneiden, wie es dem Bike eigentlich möglich wäre. Wer bereit ist den satten Anschaffungspreis von 6.499 Euro auszugeben, der bekommt einen erstklassigen Alleskönner der vom Mittelgebirgs-Einsatz bis zum EWS-Rennen alles mitmacht. Gute Arbeit Scott!

Pro:

  • sehr leicht
  • Hinterbau-Performance passend für jede Fahrsituation dank TwinLoc-Funktion
  • Ausstattung
  • variable und moderne Geometrie
  • eines für alles

Contra:

  • Gabel für echten Enduro-Einsatz zu weich (Druckstufendämpfung zu schwach)
  • der Preis
  • Lenkzentrale (Geschmakssache – abhängig vom Einsatzzweck // serienmäßig sehr touren-orientiert)

Springt gut und liegt satt.
# Springt gut und liegt satt. – Bild: Markus Greber/Scott

  1. benutzerbild

    Ransom racer

    dabei seit 03/2008

    Weiss jemand was das für ne Grösse getestet wurde? M oder L?


    Lese mal den Test durch........

    M
  2. benutzerbild

    BjoernG

    dabei seit 05/2009

    Lese mal den Test durch........

    M

    Lese mal den Test durch........

    M
    upps echt überlesen o_O
    Merci für den Hinweis
  3. benutzerbild

    Börner1982

    dabei seit 01/2008

    Sooooo Freunde des gepflegten "Bike-Verkehrs" ;-),

    ich habe mir eure Berichte, Krtiken, und sonstige Kommentare durchgelesen und bin nun etwas gespannt auf eure Meinung.

    Ich kann das 2015'er LT tuned für 4500€ vom Händler des Vertrauens erwerben ...


    Z.Zt. fahre ich das 2011'er Speci.-ENDURO, welches ich über die Jahre hinweg dauerhaft getuned habe (Laufräder ; Gabel ; Dämpfer ; Schaltung und co.)

    Sicherlich hat das SCOTT eine allgemeine Abstimmung für die Einsatzzwecke der breiten Masse. Daher stellt sich mir die Frage, ist dieses nicht auch so gewünscht? Eben einen um einen Kompromiss aus "Berghoch, und Bergab" zu schaffen?

    Mein Speci.-Enduro macht Bergab sicherlich arg laune, aber die Strecken/Touren Eigenschaft ist nicht soooooo dolle.
    Klar war auf einen Trail in der Ebene das RockShox Fahrwerk ein Traum (Pike DualPosition und Monarch RT)

    Dennoch denke ich das man mit den richtigen Luftdrücken im FOX Fahrwerk (LT Tuned Serie) ähnliches einstellen und kombinieren kann, oder meint ihr nicht? ggf. etwas mehr SAG und dann sollte die "Ansprache i.d.R. auch funktionieren, oder habe ich das falsch auf'm Schirm?! ;-)

    Ich sollte außerdem sagen, dass ich max. 2x im Jahr im Bikepark bin und da die 5-10m Sprünge eher auslasse, da ich noch einem Job nagehen muss (sollte ;-) ...) Ich bin eher der jenige, der die verblockten, technischen Trails vor der Tür nutzt (Bergab/Berghoch).

    Also ... was sagt ihr zum o.g. Preis für das 2015'LT tuned (Gr.L) und kann man dafür das "Speci.-Enduro (13,5kg) ablösen ...?

    LG

    Börner

  4. benutzerbild

    scapin24

    dabei seit 03/2010

    KAUFEN! TOP-PREIS! Fahr das 2015er LT seit März und bin voll zufrieden! Bergab geht richtig was und bergauf steigts Dir auch nicht! Saugeiles Teil!

  5. benutzerbild

    Tingltanglbob

    dabei seit 10/2009

    Das Wegsacken der Gabel lässt sich nur Lösen indem man den die Gabel dauerhaft im Trail Modus fährt. Hier sackt sie nicht mehr ab und steht höher im Weg. Fährt man die Gabel im Descent Modus mit "Trail Luftdruck" erlebt man bei Table Sprüngen den Aha Effekt, und wir aufs Vorderrad geschnippt. Leider schlecht und bei allen Genius Modellen der Fall. Ich habe die Situation so gelöst das ich im mein 2013 er Genius 730 einen Monarch Plus MM High Volume eingebaut habe. der Originale DT Swiss war echt schlecht. Die 34 er Talas habe ich bei Fox überarbeiten lassen (2013 Talas hatte das Problem mit dem Wegsacken noch extremer) und neue Kartuschen CTD einbauen lassen. Der Twin Lock steuert bei mir nur die Gabel. Der Monarch geht per Hand. Die Gabel fahre ich nur bie schnellen Rumpel Trails im Descent, Rest Trail mode.

    Edit: eigentlich Schade den Geometrie von dem normalen Genius ist stimmig und das Fahrwerk lässt sich schön Medium straff abstimmen, so das wirklich viel damit geht. Also definitiv kein Rad für die Eisdiele! Im Fall Davos von A Line bis über verblockten Rumpeltrail am Gotschnaobden bis Flowtrails auf dem Jakobshorn alles! Würde Scott eine Pike reinstecken oder eine Standard Fox wäre alles gut!

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