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Markus Pekoll - was wird er heute reißen?
Markus Pekoll - was wird er heute reißen? - Dem Österreicher liegen technische Strecken wie diese.
Vollgas
Vollgas
Markus Pekoll im felsigen Waldstück!
Markus Pekoll im felsigen Waldstück!
Viele Zuschauer schauten sich das letzte WC Rennen der Saison an
Viele Zuschauer schauten sich das letzte WC Rennen der Saison an
Staub
Staub
Handshake mit Teammanager Lukas
Handshake mit Teammanager Lukas
Handshake mit Mechaniker Michi
Handshake mit Mechaniker Michi
Freude über die Führung
Freude über die Führung
Pekoll im Hotseat
Pekoll im Hotseat
Markus Pekoll sitzt nach seiner Fabelzeit sehr lange im Hotseat und wird hervorragender Achter! Gratulation!
Markus Pekoll sitzt nach seiner Fabelzeit sehr lange im Hotseat und wird hervorragender Achter! Gratulation!

Hallo, liebe Leser meines MTB-News-Blogs!

Vorerst möchte ich gleich mal die Möglichkeit nutzen, um danke zu sagen. Danke an euch für das fleißige Lesen und viele Kommentieren meiner letzten Blogs. Es ist cool zu sehen, dass euch meine Stories interessieren!

Tja, ich weiß im Moment gar nicht, wo ich anfangen soll zu schreiben. Mein letzter Blog liegt doch schon einige Zeit zurück, nämlich vom Weltcup in Fort William. Dazwischen ist eine Menge passiert und das war dann doch auch der Grund, dass ich zwischendurch – um ehrlich zu sein – einfach keine Lust hatte einen Blog zu schreiben. War denke besser so, sonst hätte ich womöglich noch den Frust an euch abgelassen und da hätte keiner viel davon gehabt! Aber wie so oft im Leben, lässt es sich bei Erfolgen leichter und gescheiter reden, also hört ihr jetzt wieder von mir.

Markus Pekoll - was wird er heute reißen?
# Markus Pekoll - was wird er heute reißen? - Dem Österreicher liegen technische Strecken wie diese.

In Leogang beim Heimweltcup wurde ich 26, konnte aber mit Müh und Not einen heftigen Sturz im Steilstück verhindern, die Fotos habt Ihr vielleicht gesehen.

Danach folgte die internationale Rückkehr nach Schladming. Der IXS Cup war zu Gast in meinem Heimatort und da hat man natürlich hohe Ziele. Ein Sturz im Rennen machte alles zunichte und war mental etwas hart zu verkraften. Nach zwei verlorenen Staatsmeisterschaften 2012 und 2013, die jeweils in Schladming stattfanden, war das der nächste Dämpfer.

Vollgas
# Vollgas

Dass ich mir ein paar Wochen später den Staatsmeistertitel in Kirchberg zurückholen konnte, war ein sehr großer Erfolg für mich. Es war der fünfte Titel und er bedeutete mir ungemein viel!

Die Sommerpause hatte ich super genutzt, habe viel trainiert und war eine Menge mit dem Foxy Carbon unterwegs. Ohne jetzt großes Sponsorengequatsche anzufangen, aber dieses Bike ist der Hammer. Unglaublich, wie geil es sich bergauf und bergab fährt! Fakt ist einfach, dass sich diese Bikes, egal welcher Hersteller, sich enorm entwickelt haben. Mit den Federelementen, Reifen usw. ist man im Moment auf einem Niveau angelangt, wo uns Bikern einfach Produkte serviert werden, die unglaublichen Spaß machen!

Markus Pekoll im felsigen Waldstück!
# Markus Pekoll im felsigen Waldstück!

Wie gesagt, ich ging gut vorbereitet in die Übersee-Rennen. Rausgekommen ist ein 22ster Platz in Mount-Sainte-Anne und ein 37ster Platz in Windham. Ihr könnt euch vorstellen, wie enttäuscht ich über dieses Abschneiden war. Ich konnte mich zwar dank meiner konstanten Leistungen in der Quali auf dem 15sten Gesamtrang halten, aber das war schon das einzig Positive, was ich aus Amerika mitnehmen konnte.

Ich bin ein sehr ehrgeiziger Typ, der angefangen vom Training bis zur Ernährung alles versucht, um schneller zu werden. Diese Einstellung hat mich dahin gebracht, wo ich jetzt bin. Aber manchmal kann einen das dann auch bremsen, wenn man zu viel will und die Ergebnisse unbedingt erzielen möchte.

Viele Zuschauer schauten sich das letzte WC Rennen der Saison an
# Viele Zuschauer schauten sich das letzte WC Rennen der Saison an

Bis zum Weltcup in Meribel war nicht viel Zeit. Ich wusste zwar, dass ich schnell bin am Bike, gut trainiert habe und das Material top ist. Aber wenn das letzte Selbstvertrauen fehlt, ist es schwierig, sein Bike am Limit zu bewegen.

Mein Ziel für Meribel war es, die Sache einfach lockerer zu nehmen. Versuchen, auch im Training wieder Spaß am Bike zu haben, mit der Strecke zu spielen und gleichzeitig doch sehr konzentriert an das Wochenende heranzugehen.

Erleichternd kam hinzu, dass in Meribel endlich wieder das ganze Team vor Ort war. Der einzige Fahrer in den Überseerennen zu sein, war nicht wirklich erheiternd. Damien Spagnolo und Innes Graham kamen beide von ihren Verletzungen zurück und gaben ihr Comeback. Das bringt gleich auch eine lockere Atmosphäre und man ist abgelenkt mit all den Geschichten, die jeder zu erzählen hat.

Nach dem Trackwalk hatte ich schon mal ein großes Grinsen in mir! Die Strecke ist ähnlich wie Val di Sole, hat mit den Wiesenkurven was von Schladming und die offene natürliche Sektion oben ist einfach das, worauf ich aufgewachsen bin.

Die ersten Trainingsfahrten verliefen ganz nach Plan und die Strecke war einfach nur geil. Ich übertreibe jetzt nicht, aber man konnte jede zweite Kurve entweder innen oder außen fahren. Bei so vielen Möglichkeiten galt es mal kühlen Kopf zu bewahren, viel schauen und für sich dann das Beste rausfinden. Mein MS Mondraker Team stellt uns einen Videoanalysten zu Seite. Seine Arbeit hilft enorm, die schnellste Linie zu finden. Auch jedes andere Team hat seine Leute auf der Strecke. Da sieht man, wie professionell alles geworden ist.

Staub
# Staub

Die Quali war dann in jeder Hinsicht spannend. Mein Ziel war es in die Top 20 zu fahren, um Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln, um meinen 15. Platz zu halten oder wenn möglich zu verbessern. Gekommen ist es ein wenig anders: Oben die neunte Zeit, dann zwei ordentlich Böcke geschossen (schwere Fehler) und kurz vor der zweiten Zwischenzeit habe ich mir den Reifen aufgeschnitten. Dank dem neuen ProCore System von Schwalbe konnte ich das Rennen noch beenden und mich auf den 26sten Platz einreihen.

Vielleicht kurz ein paar Infos von Fahrerseite zum neuen Schwalbe-System. Vorgestellt wurde es zur Eurobike, aber ich als Fahrer bin begeistert, bzw ich denke mein Mechaniker noch mehr. ProCore ist – würde ich sagen – einfach eine Bereicherung, weil es unglaublich materialschonend wirkt. Musste auf Strecken wie Mount Saint Anne mein Mechaniker sonst jeden Abend die Felgen umspeichen, ging an diesjährigen Weltcup in MSA gerade mal ein hinteres Laufrad kaputt.

Dieses hatte einen derartigen Höhenschlag, dass mit Schlauch oder Tubeless schon drei Trainingsfahrten vorher Ende gewesen wäre. Man bekommt keine Dellen mehr in die Felge. Durchschläge kommen nicht mehr vor und da man mit niedrigeren Reifendruck fahren kann, ist der Grip besser! An diesem Wochenende in Méribel hatte ich zwei Laufradsätze zur Verfügung. Ich kann euch sagen, dass beide Sätze so aussehen, dass ich sie für weitere Rennen verwenden kann. Keine Höhenschläge und Dellen in der Felge. Das liest sich jetzt alles wie ein Werbetext, aber ich habe versucht, euch die Sache so zu schildern, wie sie wirklich ist.

Handshake mit Teammanager Lukas
# Handshake mit Teammanager Lukas
Handshake mit Mechaniker Michi
# Handshake mit Mechaniker Michi

Finale

Das morgendliche Training war in Ordnung. Nach meinen Eindrücken aus der Quali habe ich für die erste Trainingsfahrt am Morgen eine andere Einstellung am Bike gewählt. Ich wollte etwas mehr Progression, um in den ganzen Kompressionen nicht zu viel Schwung zu verlieren. Aber nach der Trainingsfahrt war mir klar, dass das nicht funktioniert. Ich hatte wenig Grip, das Bike war eher ein Rodeopferd. Für die zweite Fahrt ging ich zu Qualieinstellung zurück und fühlte mich sofort wieder wohl am Bike.

15 Minuten vor dem Start beendete ich mein Aufwärmen, zog mir mein Jersey über und stellte mit Schrecken fest, dass meine Rückennummer nicht da ist. Der Puls meines Mechanikers Michi schoss durch die Decke. Doch er schaffte es in Kürze, aus einem Karton und Klebeband mir eine neue Nummer zu machen. Fünf Minuten vor dem Start raufgeklebt – es konnte losgehen!

Ich startete wie in der Quali mit ein paar ordentlichen Tretern, setzte mich dann aber kurz nieder. Nach dem Rennen sprachen mich viele darauf an, was in aller Welt ich vorhatte mich gleich nach dem Start hinzusetzen, wo jeder andere wie wild getreten hat.

Ich wollte einfach auf den Lawinenhügel mit dem richtigen Speed hinkommen. Wenn man trat, musste man doch etwas stärker bremsen, um nicht komplett ins Flache zu springen. Und das bringt einen dann nur aus dem Rhythmus. So setzte ich mich hin, kam gut in Fahrt und ließ es dann krachen. Die zweite Zwischenzeit oben gab mir recht.

Freude über die Führung
# Freude über die Führung
Pekoll im Hotseat
# Pekoll im Hotseat

Tja, der Rest des Laufes war auch super, keine Fehler, überall Schwung mitgenommen und als im Ziel GRÜN aufleuchtete, war die Freude extrem groß! Als dann viele Top-Fahrer hinter mir blieben und ich schon eine Ewigkeit im Hot Seat saß, genoss ich einfach das tolle Gefühl wieder oben zu sein und fühlte mich einfach bestätigt für all die Arbeit, die ich seit Anfang des Jahres in den Sport gesteckt habe. Greg Minnaar meinte zu mir am Hot Seat: „Man, you set a time bro“!

Markus Pekoll sitzt nach seiner Fabelzeit sehr lange im Hotseat und wird hervorragender Achter! Gratulation!
# Markus Pekoll sitzt nach seiner Fabelzeit sehr lange im Hotseat und wird hervorragender Achter! Gratulation!

Am Ende kam der 8. Platz heraus, mein bisher bestes Weltcup-Ergebnis. In der Gesamtwertung konnte ich mich noch auf den 14. Platz verbessern. Auch das ist bisher meine beste Platzierung. Ich bin jetzt einfach nur mal zufrieden und happy. Die Weltcup-Saison war nicht einfach, aber ich habe sie perfekt abschließen können.

Ein großer Dank gilt meinem Team. Danke an Boss Markus Stöckl, Teammanager Lukas Haider, Roadmanager Christian Schandl und Mechaniker Michi Grohmann! Wir hatten extrem viel Spaß auf unseren Trips und alle haben gut gearbeitet. Ich freue mich jetzt extrem auf die WM in Hafjell, die Strecke ist genial dort oben. Die Landschaft schön und mit dem Nationalteam war es bis jetzt immer extrem lustig.

Also auf einen hoffentlich weiteren erfolgreichen Bericht aus Norwegen und danke fürs Lesen, falls ihr bis hier durchgehalten habt.

Euer Markus

  1. benutzerbild

    Deleted 8566

    dabei seit 12/2015

    Dran bleiben, dran bleiben, dran bleiben.
    Auf dass 2015 wieder besser wird.
    Können tust' es ja. smilie

  2. benutzerbild

    VuffiRaa

    dabei seit 02/2007

    Super Bericht danke dafür, ich denke durch deine harte Arbeit hast du dir diesen Platz wirklich verdient und zwischen den Zeilen kann man vielleicht auch bisschen Einsicht lesen, dass du evtl. einiges etwas lockerer sehen solltest smilie

    Kannst du uns evtl. noch verraten was du in Meribel für Luftdruck in den verschiedenen Kammern des ProCore Systems gefahren bist. Danke

  3. benutzerbild

    SofusCorn

    dabei seit 05/2013

  4. benutzerbild

    cmi

    dabei seit 05/2013

    schöner bericht, aber ich würde mir trotzdem wünschen, auch in "schlechten zeiten" etwas von dir zu lesen, auch wenn man da wohl verständlicherweise eher weniger bock hat.

  5. benutzerbild

    Kerberos

    dabei seit 04/2005

    Wieder ein intensiver Bericht, vielen Dank. Und Glückwunsch zum hervorrangenden 8. Platz im Saisonfinale!

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