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Spielzeuge fertig machen zum Testen
Spielzeuge fertig machen zum Testen
Schwarze Schönheit: Das Last Fastforward
Schwarze Schönheit: Das Last Fastforward
Bewegliches Schaltauge
Bewegliches Schaltauge - Das Schaltauge bewegt sich natürlich ebenfalls mit. Von der Nicht-Antriebsseite wird eine Achse eingeschraubt, welche sich in diesem Bauteil festzieht.
Horizontale Ausfallenden
Horizontale Ausfallenden - Sie ermöglichen eine Anpassung der Kettenstrebenlänge nach persönlicher Vorliebe.
Seitlich ist massig Platz für den Reifen
Seitlich ist massig Platz für den Reifen
Reifenfreiheit bei 2.3er Maxxis Minion DHR II
Reifenfreiheit bei 2.3er Maxxis Minion DHR II - Hier wird es in der Serie noch etwas mehr Platz für Matsche oder dicke Reifen Platz haben.
Es ginge noch knapper
Es ginge noch knapper - Hier sieht man die Reifenfreiheit bei der "langen" Einstellung. Bei Matsche wird es bei der kurzen Einstellung knapp.
Gradliniger Stahl
Gradliniger Stahl
Spezielle Bremsaufnahme
Spezielle Bremsaufnahme - Je nach gewünschter Hinterbaulänge muss der Adapter etwas justiert werden.
Geschickte Justage
Geschickte Justage - Die kleinen Rädchen ermöglichen eine genaue Ausrichtung des Hinterrades für die gewünschte Hinterbaulänge.
Bei dieser Umgebung lässt sich der Uphill genießen.
Bei dieser Umgebung lässt sich der Uphill genießen.
Vorbauten tauschen...
Vorbauten tauschen...
...und immer wieder Austauschen von Meinungen zwischen den Testern
...und immer wieder Austauschen von Meinungen zwischen den Testern
Fully vs. Hardtail
Fully vs. Hardtail - Das Hardtail stand dem Fully auf den flowigen Trails im Odenwald in Punkto Geschwindigkeit in nichts nach
Anlieger räubern
Anlieger räubern - Wenn man fast nur noch auf Fullys unterwegs ist, vergisst man fast, wie viel Spaß so ein direktes Hardtail macht.
Je schmaler die Reifen, desto präziser wird das Fastforward
Je schmaler die Reifen, desto präziser wird das Fastforward
Einfach mal reinhalten
Einfach mal reinhalten - Direkteres Achterbahnfeeling ginge nur noch mit einer Starrgabel. Die Pike war mit meinem Gewicht von 95 kg und den Fliehkräften trotz 2 Tokens, geschlossener LS-Compression und 15% ziemlich überfordert. Hier sollte man bei harscher Fahrweise die Anzahl der Tokens stark erhöhen.
Gemixte Größen
Gemixte Größen - Vorne 29" und hinten 650+. Mehr aus Zufall entstanden, könnte diese Kombination aber auch je nach Vorliebe Sinn machen.
Herbststimmung
Herbststimmung
Jörg Heydt von Last Bikes
Jörg Heydt von Last Bikes
Last Fastforward - Geometrie
Last Fastforward - Geometrie
Last Fast Forward in Rahmengröße L
Last Fast Forward in Rahmengröße L - In der Serie wird noch das Gusset am Sitzrohr verschwinden. Lediglich beim XL wird es zu finden sein.
Lenkzentrale über der etwas breiteren "Boost" Pike, die mehr Platz für dicke Reifen und Matsche bietet
Lenkzentrale über der etwas breiteren "Boost" Pike, die mehr Platz für dicke Reifen und Matsche bietet
Eingang für versenkbare Sattelstützen im "Stealth" Design
Eingang für versenkbare Sattelstützen im "Stealth" Design
Das Team von Bingo Bongo Racing weihte uns ein in ihre goldenen Trails
Das Team von Bingo Bongo Racing weihte uns ein in ihre goldenen Trails

Neueste Hinterbaukennlinie, bester Anti-Squat, FSR, DW-Link, Split-Pivot, Raumschiff-Carbonfertigungsprozess… und die große Ernüchterung – all das gibt’s nicht beim Last Fastforward. Was es gibt, ist ein Hardtail aus Stahl, mit 140 mm Federweg an der Front. Punkt. Dass so ein simples Produkt Sinn macht und Spaß bringt, davon waren 150 Unterstützer auf Kickstarter überzeugt und sammelten 59,986 Euro, womit Last sein Ziel von 19.800 Euro weit übertraf und so dieses Projekt mehr als erfolgreich „gefunded“ hat. Wir haben uns mit Jörg Heydt im Odenwald getroffen und uns mal so richtig durchschütteln lassen.

Hardtails… Der Löwenanteil dieser Kategorie ist heutzutage im Cross Country zu finden. Dirtjump-Bikes und Slopestyler fristen zusammen mit weiteren ungefederten Kollegen, neben der rasanten vollgefederten Kategorie, fast schon ein Nischendasein. Einzig hier und da taucht immer mal wieder ein „Trail-“ oder „Freeride-„Hardtail auf, was zumeist nach wenigen Modelljahren wieder aus dem Portfolio der jeweiligen Firma verschwindet.

Last Fastforward: In aller Kürze

Was hat Last jetzt anders gemacht, dass so viele Leute ins Blaue hinein eine Bestellung via Kickstarter wagen? Ganz am Anfang dieser Liste steht mit Sicherheit die Geometrie. Ein Lenkwinkel von 64° an einem Hardtail, mit einem recht modernen (langen) Reach, populär kurzen Kettenstreben, niedriger Überstandshöhe und jeder Menge Optionen, was die Laufrad- und Reifengröße angeht, traf bei den Unterstützern ins Schwarze der Wunschträume.

Ob man am Ende 29 Zoll Laufräder mit „normalen“ Reifen verbaut oder mit 650B und Plus-Reifen die Trails erobern möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Mit diesen Optionen wird aus einem simpel anmutenden Hardtail eine über die Anbauteile breit anpassbare, stählerne Plattform.

Spielzeuge fertig machen zum Testen
# Spielzeuge fertig machen zum Testen

Der erste Eindruck

Stahl… schlank, gradlinig und niedrig kommt der Rahmen daher. Last bietet verschiedene Farboptionen, aber die komplett schwarze Version wirkt geradezu absurd elegant. Kein Schnickschnack, keine großen Logos. Ein Werkzeug zum Spaß geboren. Die Rahmengröße XL war leider noch nicht verfügbar und so nehme ich mit 1,90 m auf Rahmengröße Large (450 mm Reach) mit einem 50 mm Vorbau Platz.

Schwarze Schönheit: Das Last Fastforward
# Schwarze Schönheit: Das Last Fastforward
Bewegliches Schaltauge
# Bewegliches Schaltauge - Das Schaltauge bewegt sich natürlich ebenfalls mit. Von der Nicht-Antriebsseite wird eine Achse eingeschraubt, welche sich in diesem Bauteil festzieht.
Horizontale Ausfallenden
# Horizontale Ausfallenden - Sie ermöglichen eine Anpassung der Kettenstrebenlänge nach persönlicher Vorliebe.

Schon auf den ersten Metern verwirrt mich der ungewohnte Anblick auf die flach nach vorne ragende Gabel. Etwas Springerei auf dem Parkplatz sorgt dann für noch mehr Verwirrung. Hinten federt lediglich der Reifen, wo man eigentlich vom Lenkwinkel ausgehend ein ernstes Enduro erwartet hätte. Aber ist es das vielleicht sogar?

Seitlich ist massig Platz für den Reifen
# Seitlich ist massig Platz für den Reifen
Reifenfreiheit bei 2.3er Maxxis Minion DHR II
# Reifenfreiheit bei 2.3er Maxxis Minion DHR II - Hier wird es in der Serie noch etwas mehr Platz für Matsche oder dicke Reifen Platz haben.
Es ginge noch knapper
# Es ginge noch knapper - Hier sieht man die Reifenfreiheit bei der "langen" Einstellung. Bei Matsche wird es bei der kurzen Einstellung knapp.
Gradliniger Stahl
# Gradliniger Stahl
Spezielle Bremsaufnahme
# Spezielle Bremsaufnahme - Je nach gewünschter Hinterbaulänge muss der Adapter etwas justiert werden.
Geschickte Justage
# Geschickte Justage - Die kleinen Rädchen ermöglichen eine genaue Ausrichtung des Hinterrades für die gewünschte Hinterbaulänge.

Bergauf

Vor Ort gab es zum einen mehrere Testbikes von Last als auch verschiedene Laufradsätze in verschiedenen Größen und mit unterschiedlicher Bereifung. Das Rad ist dafür vorbereitet und nimmt von 29 Zoll 2,35 bis 650B+ 2,8 alles auf. Das Sitzrohr ist mit 450 mm bei Größe Large angenehm kurz. Für eine angenehme Bergauf-Sitzposition bemühe ich dennoch den Inbusschlüssel, um die Reverb etwas weiter herauszuziehen.

Bei dieser Umgebung lässt sich der Uphill genießen.
# Bei dieser Umgebung lässt sich der Uphill genießen.

29 Zoll mit 2,5er Maxxis Minion Front 3C TR EXO

In der 29 Zoll Größe kommen auch die sonst eher schmal bauenden Maxxis Minions ziemlich fett! Mit einer etwas zäheren EXO Seitenwand war der Luftdruck mit 1,8 Bar von Last etwas niedriger gewählt. Fahrfertig bringe ich mit Rucksack momentan gute 95 kg auf die Waage, was mich bei Reifen mit leichter Karkasse eher zu höheren Drücken zwingt, um Beschädigungen der Felge und wegklappenden Reifen vorzubeugen. Da es meine erste Fahrt auf diesem Hardtail-Konzept war, beließ ich den Luftdruck wie er war.

Kurz zuvor war ich auf den gleichen Trails noch auf meinem eigenen 29er Phantom unterwegs, welches mit einer sehr viel leichteren Bereifung (WTB Trailboss und Nineline) auf dem Weg zum Traileinstieg eine weitaus weniger schweißtreibende Figur gemacht hatte. Wer sich für die dicken Pellen entschieden hat, wird das allerdings auch nicht im Hinblick auf die Bergauf-Leistung gemacht haben. Wer hier Bestzeiten holen möchte, sollte etwas gemäßigtere Reifen wählen.

Was die Position auf dem Rad angeht, so sorgt der Sitzwinkel von 73,8° für eine angenehme Position, in der man sich gemächlich seine Abfahrt verdienen kann.

29 Zoll mit 2,3er Maxxis DHR II 3C EXO Maxxterra

Wer den Aufstieg gerne etwas schneller und einfacher hinter sich bringen möchte, der wird mit einer dünneren Bereifung glücklicher werden. Am Heck füllte ich, um Abklappen, Platten und Schäden an der Felge vorzubeugen, 2,4 Bar ein. An der Front beließ ich es bei 2,2 Bar. Prompt war jeder Uphill für mich ein Kinderspiel. Das Last schoss förmlich den Berg hinauf. Der flache Lenkwinkel neigte nie zum Kippeln und die Kettenstrebe, welche ich auf die Maximallänge umgebaut hatte, sorgte auch in steileren Abschnitten für ein besseres Kletterverhalten.

Gemixt: Heck – 650B+ NobbyNic 2,8 / Front – 29 Zoll Schwalbe Magic Mary 2,35 Trailstar

Ähnlich wie mit den 2,5er Maxxis Minions und niedrigem Druck benötigte auch der Plusreifen am Heck einige Körner mehr auf dem Weg nach oben. Immerhin profitierte ich von erhöhtem Komfort, wenn mich mein Weg über Wurzeln führte und schier endlosem Grip auch auf losem Untergrund. An der Front verhielt sich der reguläre 29er Magic Mary komplett unauffällig.

Vorbauten tauschen...
# Vorbauten tauschen...
...und immer wieder Austauschen von Meinungen zwischen den Testern
# ...und immer wieder Austauschen von Meinungen zwischen den Testern

Bergab

15 Zentimeter Verstellbereich an der Reverb sind mir bei einer Schrittlänge von 91 cm leider nach wie vor zu wenig. So bleibt mir am Traileinstieg nichts anderes übrig, als schnell zum Minitool zu greifen um die Stütze weiter zu versenken. Wer ähnlich lange Beine hat oder einfach die Bewegungsfreiheit schätzt, sollte hier auf eine Stütze mit mehr Hub zurückgreifen oder sich diesen Vorgang mit einem Schnellspanner erleichtern.

Fully vs. Hardtail
# Fully vs. Hardtail - Das Hardtail stand dem Fully auf den flowigen Trails im Odenwald in Punkto Geschwindigkeit in nichts nach
Anlieger räubern
# Anlieger räubern - Wenn man fast nur noch auf Fullys unterwegs ist, vergisst man fast, wie viel Spaß so ein direktes Hardtail macht.

29 Zoll mit 2,5er Maxxis Minion Front 3C TR EXO

Maxxis Minion waren schon immer ein Gripmonster. Die Kombination mit 29 Zoll und niedrigen Luftdruck ist fast nur noch in Extrembedingungen zum Traktionsverlust zu bewegen. Die zähe EXO Version verfügt über eine ausreichend steife Seitenwand um nicht gleich abzuknicken und so gleicht der Reifen viele Unebenheiten aus, bevor sie überhaupt an der Gabel ankommen. Das ist umso erfreulicher, wenn man auf einem Rad mit ungefedertem Heck unterwegs ist.

Zusammen mit den anderen Testern jagten wir in einer Karawane aus Jubeln und Staub durch den herbstlichen Wald. Die Trails waren zwar natürlich, aber man könnte sie durchaus als Flow-Trails bezeichnen. Sprich: die Schläge hielten sich in Grenzen. Nur einige ausgefahrene Passagen boten herausstehende Steine und vor einigen Kurven gab es durchaus recht ordentliche Bremswellen zu überstehen. So bekam ich hier keine Probleme mit Durchschlägen und der Reifen (insbesondere am Heck) sorgte dann doch für ein erstaunliches Maß an Komfort.

Je schmaler die Reifen, desto präziser wird das Fastforward
# Je schmaler die Reifen, desto präziser wird das Fastforward

29 Zoll mit 2,3er Maxxis DHR II 3C EXO Maxxterra

Wenn ich auf einem Trail unterwegs bin, dann bin ich sehr erpicht darauf, die Linie zu fahren, die ich geplant habe – selbst wenn ich die Strecke auf Sicht fahre. Hier kann ich kein schwammiges undefiniertes Fahrverhalten gebrauchen. So fiel – wie bereits oben erwähnt – der Luftdruck (auch in Kombination mit meinem Gewicht) höher aus (Front 2,2 und am Heck 2,4 Bar). Länge Läuft und je länger ein Reach an einem Bike wird, desto länger sollte eine Kettenstrebe werden, um die Gesamtbalance nicht zu stören. So profitierte ich von der umgebauten Kettenstrebe (auf die lange Position) nicht nur bergauf, sondern auch bergab.

Ich komm dir jetzt fast nicht mehr mit dem Fully hinterher! – Jörg Heydt

Meine Gewichtsverteilung verbesserte sich nach vorne, was mir mehr Kontrolle über mein Vorderrad bescherte. Der höhere Druck in den Reifen verminderte zwar ein wenig den Komfort, aber jeder Fahrimpuls wurde direkter und ohne Verzug umgesetzt. In Kombination mit dem ungefederten Heck wurde das Fastforward so zu einem Präzisions-Werkzeug, das mich mit ungeahnten Geschwindigkeiten über den Trail und durch die Anlieger schießen ließ.

Einfach mal reinhalten
# Einfach mal reinhalten - Direkteres Achterbahnfeeling ginge nur noch mit einer Starrgabel. Die Pike war mit meinem Gewicht von 95 kg und den Fliehkräften trotz 2 Tokens, geschlossener LS-Compression und 15% ziemlich überfordert. Hier sollte man bei harscher Fahrweise die Anzahl der Tokens stark erhöhen.

Gemixt: Heck 650B+ NobbyNic 2,8 – Front 29 Zoll Schwalbe Magic Mary 2,35 Trailstar

Plusreifen… einige Testfahrten auf verschiedenen Bikes, Reifen, Felgenbreiten usw habe ich schon hinter mir. Aktuell bin ich, offen gesprochen, kein Fan. Ich persönlich kann vom unpräzisen Verhalten nicht profitieren, insbesondere nicht an der Front. Wie letztendlich die Kombination aus 650B+ am Heck und „normalem“ 29 Zoll an der Front zustande kam? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall lief ich mit dieser Kombination nicht Gefahr, einen Vorderradreifen weg zu klappen und auf der Nase zu liegen. Das Heck folgt und der Reifen bot in rumpeligen Abschnitten dann doch ein wenig Komfort, auch wenn ich dafür Abstriche in der Einschätzbarkeit machen musste. So kündigte sich ein rutschendes Heck fast nicht an und so muss man dann doch ziemlich aufpassen, den Fuß rechtzeitig herunter zu bekommen.

Gemixte Größen
# Gemixte Größen - Vorne 29" und hinten 650+. Mehr aus Zufall entstanden, könnte diese Kombination aber auch je nach Vorliebe Sinn machen.

Komfort

Das Last Fastforward ist ein Hardtail. Zwar bietet der Stahlrahmen einen gewissen Komfort gegenüber einem brettharten Alurahmen (wer schon mal ein steifes Dual-Rad im Wald gefahren ist, wird mir beipflichten) aber dennoch habe ich natürlich keinen Hinterbau, der mir etliche Zentimeter an einstellbarer Bequemlichkeit bereitstellt. Im Laufe des Test-Tages wechselte ich zwischen zwei Aufbauten hin und her. In einem war eine GX Alu-Kurbel, im anderen eine XX1 Carbon-Kurbel montiert. An meinem Fully störte mich die Nachgiebigkeit der XX1 Kurbel und ich wechselte auf eine steifere Aluminium-Kurbel. Am Fastforward war der Flex in der XX1 durchaus angenehm.

Last hat das Bike im Hinblick auf die vielen Möglichkeiten, was Laufradgröße und Reifenbreiten angeht, entwickelt. Mit einem dickeren Reifen wird der Komfort steigen und vielleicht schon fast an ein kurzhubiges Fully heranreichen. Rollwiderstand, Einsatzzwecke und Fahrstil spielen hier natürlich eine entscheidende Rolle und man wird sich am Ende zwischen Faktoren wie Rollwiderstand, Komfort, Grip und Präzision entscheiden müssen.

Herbststimmung
# Herbststimmung
Jörg Heydt von Last Bikes
# Jörg Heydt von Last Bikes

Schattenseiten

Das Last Fastforward trägt seinen Namen nicht umsonst: Alles an diesem Rad schreit nahezu nach Geschwindigkeit. Mit Geschwindigkeit ändern sich die Belastungen an einem Rad und insbesondere wenn ich lediglich an der Front eine Federgabel nutze, will ich eine stramme Abstimmung, um beim Einfedern nicht zu stark von der damit eingehenden Geometrieänderung beeinflusst zu werden.

Hier neigte die montierte Pike trotz geschlossener Lowspeed Compression, 15% Sag und 2 Tokens zum Durchrauschen. Schnelle Anliegerfahrten und Sprünge mit flachen Landungen wurden mit harten Durchschlägen quittiert. Wer das Rad sehr hart rannehmen und trotzdem eine Pike verbauen möchte, sollte hier auf jeden Fall mehr Tokens einbauen. In der 29 Zoll Pike mit 140 mm sind bis zu 5 sind möglich. Zusätzlich hoffen wir, dass eine ähnliche Anpassung des Charger-Shimstacks, wie bei der Boxxer, bald auch für die Pike möglich ist.

Wer eine Vorliebe für längere Kettenstreben für mehr Laufruhe hat, wird mit der maximalen Länge von 436 mm vielleicht nicht ganz glücklich werden.

Geometrie

Last Fastforward - Geometrie
# Last Fastforward - Geometrie
Last Fast Forward in Rahmengröße L
# Last Fast Forward in Rahmengröße L - In der Serie wird noch das Gusset am Sitzrohr verschwinden. Lediglich beim XL wird es zu finden sein.
Lenkzentrale über der etwas breiteren "Boost" Pike, die mehr Platz für dicke Reifen und Matsche bietet
# Lenkzentrale über der etwas breiteren "Boost" Pike, die mehr Platz für dicke Reifen und Matsche bietet
Eingang für versenkbare Sattelstützen im "Stealth" Design
# Eingang für versenkbare Sattelstützen im "Stealth" Design
Das Team von Bingo Bongo Racing weihte uns ein in ihre goldenen Trails
# Das Team von Bingo Bongo Racing weihte uns ein in ihre goldenen Trails

Test – Last Fastforward: Unser Fazit

In Zeiten von endlosen Angeboten im High-End-Carbon-Bereich mit komplexen Kinematiken und Dämpfungssystemen zu schwindelerregenden Preisen, ist es sehr zu begrüßen, ein Produkt wie das Last Fastforward als Option zu haben. Ob manche Rahmen, die einen wirklich zehnfach (!) höheren Preis haben, auch einen zehnfach höheren Fahrspaß bieten, ist nicht nur zu bezweifeln, sondern nach einer Fahrt auf dem Fastforward eine nahezu lächerliche Vorstellung. Roh und pur schreit das Bike nach Geschwindigkeit und für eine Vielzahl von Hometrails in deutschen Mittelgebirgen dürfte es vermutlich das ideale Werkzeug sein. Die vielfältigen Optionen an Reifenbreiten und Laufradgrößen, bis hin zu Kombination beider, ermöglichen eine breite Anpassung an die persönlichen Vorlieben und den jeweiligen Einsatzzweck.

Das Rad wirft Fragen auf: Sollten die Leute, die vom ungefederten Vergnügen zum Mountainbiken gekommen sind, jetzt zu ihren Wurzeln zurückkehren? Sollten die, die noch nie ein Hardtail besaßen, zusehen, dass sie eines erwerben? Wir sagen – ja, warum nicht? Nicht allein aufgrund der Möglichkeit, die Fahrtechnik weiter zu verbessern, sondern einfach, weil dieses Rad einfach fast schon unverschämt viel Spaß macht und es mit seiner modernen Geometrie und Fahrverhalten vielen großen Herstellern zeigt, was wirklich funktioniert und wohin die Reise gehen kann.


Weitere Informationen

Ankündigung zum Last Fastforward
Herstellerwebseite:
www.last-bikes.com
Fotos: Jens Staudt, Jan Hansmann Bingo Bongo Racing

  1. benutzerbild

    Smourock17

    dabei seit 04/2007

    Hallo! Ist es möglich eine BB30 Kurbel im Fast Forward zu fahren? Falls ja, welches Innenlager bräuchte man dafür? Vielen Dank sportliche Grüße Felix

  2. benutzerbild

    hasardeur

    dabei seit 04/2012

    BB30 = Pressfit
    FFWD = BSA

    Passt also nicht, sind eben zwei völlig verschiedene Standards.

  3. benutzerbild

    imkreisdreher

    dabei seit 07/2014

    Hallo! Ist es möglich eine BB30 Kurbel im Fast Forward zu fahren? Falls ja, welches Innenlager bräuchte man dafür? Vielen Dank sportliche Grüße Felix

    BB30 = Pressfit
    FFWD = BSA

    Passt also nicht, sind eben zwei völlig verschiedene Standards.

    So einfach ist es nicht. Da muss man bei den Firmen schauen, die versuchen mehr Kompatibilität zu schaffen.
    Schaue mal bei Rotor: http://rotorbike.com/catalog/german/rotor/strasse/innenlager/bsa/bsa-30-1.html
  4. benutzerbild

    hasardeur

    dabei seit 04/2012

    Sind aber nur Lager für Strasseneinsatz. Die Materialstärke der Gewindeseite wird ja durch die dickerer Achse deutlich geschwächt. Kann man also ausprobieren, oder eine passende Kurbel kaufen, die wahrscheinlich auch nicht teurer kommt.

    Aber dennoch danke für den Hinweis, das war mir neu smilie

  5. benutzerbild

    Bindsteinracer

    dabei seit 03/2012

    In Herbrechtingen steht ein Rahmen in L für ne Probefahrt bereit!!Falls es für jemand von Bedeutung wäre....

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